Cyberkriminalität – das sollten Sie wissen
Das Internet ist fester Bestandteil unseres beruflichen sowie privaten Alltags geworden und längst nicht mehr wegzudenken. Wir recherchieren, kommunizieren, shoppen oder spielen im Netz – und vergessen dabei schnell, dass das World Wide Web kein Safespace ist, sondern auch Gefahren birgt. Denn Cyberkriminalität (engl. cybercrime) findet überall statt – in Unternehmen, Universitäten, unterwegs oder in den eigenen vier Wänden. Lesen Sie hier, welche Arten von Cyberkriminalität es gibt und wie Sie Ihre Sicherheit erhöhen, um sich vor Angriffen zu schützen.
Cyberkriminalität: Eine Definition
Der Begriff „Cyberkriminalität“ beschreibt ein weltweites Phänomen, das vor nichts und niemandem Halt macht: Es umfasst kriminelle Straftaten, die entweder im Internet oder mithilfe des Internets ausgeführt werden und meist einen Computer oder ein Netzwerk zum Ziel haben.
Dabei nutzen Cyberkriminelle in der Regel eine technische Infrastruktur, die durch das Internet oder eine entsprechende EDV gegeben ist. Technisch gesehen lässt sich die Cyberkriminalität daher zwischen Computer- und Internetkriminalität differenzieren. Der kleine, aber feine Unterschied: Für Computerkriminalität ist im Gegensatz zur Cyberkriminalität keine stabile Internetverbindung erforderlich.
Die meisten Cyberangriffe sind auf Kriminelle zurückzuführen, die entweder als Einzelpersonen oder in Organisationen arbeiten. Auch die Fähigkeiten der Verbrecher unterscheiden sich von Fall zu Fall: So verfügen die einen über eine hohe technische Kompetenz, während die anderen Hacker-Anfänger sind, die zum ersten Mal Angriffe ausprobieren.
Gut zu wissen: Cyberspace-Straftaten liegen häufig dem Straftatbestand des Betrugs, Raubs, Diebstahls oder der Erpressung zugrunde. Ziel ist es für gewöhnlich, über den Daten- oder Identitätsdiebstahl der Opfer an Geld zu gelangen. Doch auch politische oder persönliche Motive sind für einige Täter nicht unüblich.
Welche Arten von Cyberkriminalität gibt es?
Cyberkriminalität spielt sich in der Regel auf verschiedenen Ebenen ab. Das heißt, dass meist vorbereitende Taten für die eigentliche Cyber-Attacke notwendig sind. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Malware oder Schadsoftware (Botnetze), die Geräte mit Spyware oder Würmern infiziert. Darüber hinaus kann Ransomware eingesetzt werden, um die Opfer mit Lösegeld zu erpressen.
Die gängigsten Bedrohungen auf einem Blick:
- Malware-Angriffe: Durch eine Maleware-Attacke werden Computersysteme oder ganze Netzwerke zunächst mit Viren oder anderen Malware-Arten infiziert. Anschließend erhalten die Kriminellen Zugriff auf persönliche Daten, die zum Missbrauch genutzt oder zerstört werden können. Eine bekannte Art von Schadprogrammen ist die Ransomware, die für die Freigabe der Daten und Systeme Geld von den Betroffenen verlangt.
- Phishing: Beim Phishing werden vertrauliche Daten über das Internet gestohlen. Denn Phishing-Mails beinhalten fragwürdige Anhänge oder Links, welche die Sicherheit des Empfängers gefährden. Meist werden diese dazu aufgefordert, Finanzinformationen oder andere sensible Daten preiszugeben.
- Distributed DoS-Attacken: Mit dieser Straftat legen Hacker Server durch Überlastung lahm. Außerdem wird ein DDoS-Angriff häufig im Zusammenhang mit einer Erpressung von Lösegeld, ähnlich wie bei Ransomware, durchgeführt. Allerdings kann er auch als reines Ablenkungsmanöver eingesetzt werden, um in dieser Zeit andere Verbrechen zu begehen.
- Cybergrooming: Beim sogenannten Cybergrooming versuchen Täter, sexuelle Kontakte mit Kindern oder Jugendlichen zu knüpfen. Diese Fälle sind der Grund, warum Cybersicherheit für Kinder ein so wichtiges Thema ist.
Doch das ist noch nicht alles, denn auch der Warenkreditbetrug über Fake-Shops fällt wie die Verbreitung von Kinderpornografie und Stalking in den Bereich der Cyberkriminalität, den die Polizei oder das Bundeskriminalamt (BKA) verfolgt.
Was macht Cyberkriminalität so gefährlich?
Cyberattacken sind deshalb so gefährlich, weil die Hacker von jedem Ort der Welt aus agieren können, ohne große Spuren zu hinterlassen. Der Tatort muss daher nicht automatisch auch der Ort sein, an dem sich der Täter befindet. Das macht die Aufarbeitung der Fälle umso schwieriger.
Ein weiteres Problem: Neben der Zahl der betroffenen Geräte wie Computer oder Smartphones steigen mit der Zeit auch die Fähigkeiten der Täter und somit auch die Höhe der Schäden. Zwar versuchen die Cyberkriminellen zum einen, weiterhin mit wenig Aufwand so viele Systeme wie möglich mit Schadsoftware zu infizieren, um an persönliche Daten wie Passwörter oder Kontodaten zu kommen. Zum anderen gibt es aber auch immer mehr Hackerangriffe, die auf Unternehmen oder kritische Infrastruktureinrichtungen, wie zum Beispiel Wasserwerke oder Krankenhäuser, abzielen.
So schützen Sie sich vor Cyberkriminalität
Sie fragen sich, wie Sie sich vor dieser Kriminalitätsform schützen können? Hier finden Sie einige Tipps, die die Gefahr eines Angriffs reduziert:
- Regelmäßige Updates: Um von den neuesten Sicherheitspatches für den Schutz Ihres Gerätes zu profitieren, sollten Sie Ihre Programme und Ihr Betriebssystem immer auf dem neuesten Stand halten. Hier lesen Sie mehr über die Relevanz von regelmäßigen Updates.
- Passwörter: Verwenden Sie starke Passwörter, die Sie nach einer gewissen Zeit wechseln und sehen Sie davon ab, ein und dasselbe Passwort für mehrere Accounts zu nutzen. Passwörter sollten Sie zudem nicht an Dritte weitergeben. Mehr über sichere Passwörter erfahren Sie hier.
- Antivirus-Software: Benutzen Sie ein aktuelles Antivirenprogramm, das Ihr System auf Bedrohungen untersucht und Ihnen dabei hilft, diese zu entfernen, bevor sie Schaden anrichten.
- Datenschutz: Geben Sie keine persönlichen Informationen per E-Mail oder am Telefon preis, wenn Sie nicht wissen, wer diese Daten bekommt. Bezahldaten sollten Sie zudem nur auf Webseiten eingeben, die SSL-verschlüsselt sind.
- Anhänge in Spam-Mails: Klicken Sie nicht auf unseriöse Mail-Anhänge oder Links von unbekannten Webseiten, auch wenn Sie den Absender kennen. Fragen Sie davor lieber noch einmal nach und gehen sie auf Nummer sicher. Denn mittlerweile können auch Spam-Mails täuschend echt aussehen.
Gut zu wissen: Sollten Sie trotz allen Sicherheitsmaßnahmen Opfer von Internetkriminalität werden oder eine solche Straftat beobachten, können Sie dies bei der Polizei bzw. beim Bundeskriminalamt (BKA) zur Anzeige bringen. Hierbei ist es ratsam, Beweismaterial wie Screenshots, Chat-Verläufe, Fotos oder Mails zu sichern und der Polizei zu Verfügung zu stellen. |
Fazit: Cyberkriminalität – Die Gefahr aus dem Netz
Wie dieser Beitrag zeigt, ist das Internet alles andere als ein sicherer Raum ohne Kriminalität. Im Gegenteil: Die Anonymität erleichtert es den Tätern oft sogar, Opfer für ihre Betrugsmaschen ausfindig zu machen und zu erpressen. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, sich vor den Bedrohungen aus dem Netz so gut es geht zu schützen.
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Häufig gestellte Fragen rund um Cyberkriminalität
Was ist Cyberkriminalität?
Cyberkriminalität umfasst Straftaten, die im Internet oder mithilfe des Internets durchgeführt werden und meistens einen Computer oder ein Netzwerk zum Ziel haben.
Was heißt Cyberkriminalität?
Das Wort „Cyber“ stammt vom griechischen Wort „Kybernetike“ und bedeutet so viel wie „Steuerung“. Kriminelle Straftaten, die durch das Internet gesteuert werden, fallen daher unter den Begriff „Cyberkriminalität“.
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